Quinoa nicht bei Darmentzündungen
Erstellt von r.ehlers am Montag 25. Januar 2016
Von: … [mailto:…@….net]
Gesendet: Montag, 25. Januar 2016 08:43
An: Rolf Ehlers <re@richtig-essen.net>
Betreff: Re: Essverhalten
Lieber Herr Ehlers,
ich wünsche Ihnen ein frohes neues Jahr, vor allem Gesundheit. Ich habe oft unbemerkt Darmentzündungen, die immer mal wieder Zufallsdiagnosen sind.
Was halten Sie von diesem Artikel aus dem Netz? Darf ich dann … [Amaranth + Quinoa] gar nicht einnehmen? Quinoa schützt sich vor Schädlingen mit bitter schmeckenden Saponinen, die in der Samenschale stecken. Saponine können Blutzellen schädigen und die Darmschleimhaut reizen. Dadurch können Schadstoffe und Allergene durch die Darmwand hindurch ins Blut gelangen. Bei Kleinkindern ist das Verdauungssystem noch nicht ausgereift , daher sind die Saponine bei ihnen besonders problematisch. Im Falle einer Darmentzündung können sie aber auch für Erwachsene gefährlich werden: unter manchen Umständen gelangen sie ins Blut, zerstören rote Blutkörperchen und schädigen die Leber. Mehr zum Thema: http://www.gesundheit.de/ernaehrung/lebensmittel/getreide/buchweizen-quinoa-und-amaranth-urgetreide-aus-der-ferne
Danke im Voraus.
Mit freundlichen Grüßen
—
Wurde mein Artikel entpersonalisiert ins Netz gestellt?
Meine Antwort:
Liebe Frau …,
auch Ihnen ein gutes Neues Jahr!
Ich kenne den – sehr sachkundigen – Beitrag auf www.gesundheit.de. Es gibt diese Bitterstoffe (vor allem in Quinoa), minimal in Amaranth. Ich habe darüber auch schon geschrieben (Zugang: „Saponine“ eingeben auf der Suchleiste meiner Homepage):
http://www.essenspausen.com/saponine-in-geringen-mengen-wertvoll/ und
http://www.essenspausen.com/saponine-und-lektine/
Die bestens informierten Verfasser auf www.gesundheit.de haben natürlich keine Veranlassung, der Frage nachzugehen, ob auch ein ganz minimaler Verzehr getreideähnlicher Stoffe problematisch sein kann, weil sie offenbar meinen Weg des Verzehrs einer geringen Menge davon auf leeren Magen nicht kennen. Die Verbreitung des Wissens über den Wert dieser Essweise ist sehr schwer, weil die Rechtsordnung erst eine Werbung damit zulässt, wenn die besonderen Wirkungen nach den Regeln der Wissenschaft vollauf bewiesen sind. Egal, dass das nur Nahrung ist und kein Mensch solchen Aufwand für Lebensmittel treibt (oder aus Geldgründen treiben kann).
Darmentzündungen kommen nicht einfach“so“. Sie sind ein Zeichen für eine grundlegende Störung und sollten im Rahmen einer langfristigen therapeutisch überwachten Diät komplett ausgeräumt werden. Wenn man dann klug isst, mit ausreichenden Pausen zwischen den Mahlzeiten, niemals viel zuviel isst und sich regelmäßig mit der Fülle der Vitalstoffe (auch der Gerbstoffe) versorgt, kommen Entzündungen mit größter Sicherheit nicht mehr auf. Bei aktuellen Entzündungen oder der Gefahr, dass sie vorliegen könnten, würde ich allein Quinoa weglassen. Alle anderen Samen mit ihrer eigenen bescheidenen chemischen Fraßabwehr sind bei kleinen Mengen bestimmt kein Problem.
Mit lieben Grüßen
Rolf Ehlers
P.S.: Zur Vereinfachung Ihrer eigenen Suche im Netz gebe ich hier einmal für die Leser den Fachbeitrag der Gesundheitssaeite www.gesundheit.de im Original wieder,
„Buchweizen, Quinoa und Amaranth
Quinoa, Amaranth und Buchweizen sind die bekanntesten Vertreter der sogenannten Pseudogetreide, denn sie bilden ähnlich wie Getreide stärkehaltige Körner aus. Ihre Samen können wie Getreidekörner verarbeitet werden, so dass sie beispielsweise wie Reis als Beilage verzehrt werden können. Sie lassen sich auch zum Brotbacken verwenden, jedoch nur zusammen mit Weizen-, Roggen- oder Dinkelmehl, weil ihnen das für die Teiglockerung wichtige Klebereiweiß Gluten fehlt. Dies macht die Pseudogetreide jedoch für Patienten mit Zöliakie interessant. Ähnlich wie Quinoa zeichnet sich Amaranth durch einen hohen Anteil an Proteinen, Mineralien, Vitaminen und Ballaststoffen aus. Die biologische Wertigkeit der Proteine im Amaranth übertrifft sogar den der Milch.
Anspruchsloser Buchweizen
Buchweizen ist heute vor allem in der Vollwert-Küche beliebt. Er gehört zur Familie der Knöterichgewächse und hat einen nussartigen Geschmack. Er wird zu Grütze, Grieß oder als Mehl zu herzhaften Pfannkuchen und Fladen verarbeitet, daneben dient er als Einlage in Suppen oder als Bestandteil von Bratlingen.
Wie der Buchweizen im 14. Jahrhundert aus Zentralasien nach Mitteleuropa gelangte ist nicht genau nachzuweisen, aber dass er sich als genügsame Pflanze schnell etablierte belegen zahlreiche Dorfchroniken vor allem aus dem Norden Deutschlands. Das Hochmoor konnten die armen Bauern nicht ohne weiteres bewirtschaften, denn der Boden war nährstoffarm und sauer. Vorherrschendes Mittel zum Präparieren des Moorbodens war die „Brandkultur“. Im Frühling zündeten die Bauern die trocken gelegten, meist mit Heidekraut bewachsenen Oberflächen an. In die noch warme Asche säten sie Buchweizen.
Buchweizen gedeiht als eines der wenigen Getreide auf saurem Moorboden. Er reift in nur zehn bis zwölf Wochen. Aber die Ackerflächen in Brandkultur waren nur etwa sechs Jahre nutzbar, danach war die Erde ausgelaugt und konnte erst nach 30 Jahren wieder bebaut werden.
Amaranth und Quinoa als Kraftquelle
Naturkosthersteller brachten Quinoa und Amaranth auf den deutschen Markt, das „Wunderkorn aus den Anden“ wird immer beliebter. Amaranth zählt als eine der ältesten Nutzpflanzen der Menschheit zu den Fuchsschwanzgewächsen. Vor Jahrtausenden schon diente es in Südamerika als Grundnahrungsmittel und war gleichzeitig eine Opfergabe für Götter.
Lange Zeit galt die Pflanze des Amaranth als heilig. Inkas und Azteken glaubten, in ihr die Quelle großer Kraft gefunden zu haben. Doch dann kamen die spanischen Eroberer: unter ihrer Herrschaft wurde der Anbau verboten, Felder wurden vernichtet, denn die Ureinwohner sollten ihrer Energiequelle beraubt werden. Amaranth ist reich an den Vitaminen B1 und B2 und an Mineralstoffen. Bei Calcium, Magnesium und Eisen ist er Spitzenreiter unter den Getreiden, bei Kalium belegt er den zweiten Platz. Schließlich besitzt er größere Mengen an ungesättigten Fettsäuren.
Das Gänsefußgewächs Quinoa (ausgesprochen wie „Kienwa“) wird auch „Inkaweizen“ genannt: er liefert hochwertiges Eiweiß und enthält viel Eisen, Zink und Magnesium sowie einen hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren. Unter Allergikern gilt er als Alternative zu herkömmlichen Getreidesorten.
Die perlenförmigen, winzigen, hellgelben Körner schmecken leicht nussig. Sie enthalten mit 15 Prozent wesentlich mehr Eiweiß als heimische Getreidesorten, darunter sind viele essentielle Aminosäuren wie das Lysin, Tryptophan und Cystin. Zudem sind die Körner glutenfrei. Deshalb eignen sie sich für Menschen, die an Zöliakie oder Sprue leiden, also allergisch auf den Eiweißstoff Gluten in Weizen, Roggen und anderen Getreidesorten reagieren.„
Sonntag 31. Januar 2016 um 13:33
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